1. Inklusiver Schulgarten

1. Inklusiver Schulgarten
Sarah Junge vom Berufsschulzentrum 12 riecht an duftenden Kräutern im Botanischen Garten von Addis Abeba.

Ein Schulgarten für alle

Seit 2008 haben alle Menschen das Recht auf gleiche Bildung.
Das haben die Vereinten Nationen in einem Vertrag festgelegt.
Er heißt Behinderten-Rechts-Konvention.

Zwei Schulen zeigen, dass diese Idee Wirklichkeit werden kann.
Die beiden Schulen heißen Berufsschulzentrum 12 und German Church School. Eine ist in Leipzig (Deutschland) und eine in Addis Abeba (Äthiopien).
Sie bauen gemeinsam einen Schulgarten, einen in Leipzig und einen in Addis Abeba.
Auch Kinder mit Behinderung bauen mit.

Dabei lernen sie viele Dinge:
Wie sieht ein Garten ohne Barrieren aus?
Wie arbeiten Schulen aus verschiedenen Ländern zusammen?
Sie lernen auch etwas in verschiedenen Schulfächern: Zum Beispiel Werken, Biologie, Mathe und Gemeinschaftskunde.

Bis Ende 2019 sollen die Schulgärten fertig sein.
Dann gibt es in jeder Schule zwei selbstgebaute Kübel mit Pflanzen.
In einem Kübel sind deutsche Kräuter.
In einem Kübel sind äthiopische Kräuter.

Die Kübel sind zirka einen Meter hoch.
Auch Menschen, die im Rollstuhl sitzen oder schlecht sehen, können die Pflanzen berühren.
Sie können sie riechen und schmecken.
Auf den Kübeln steht ein Text in Deutsch, Amharisch und Braille-Schrift. Er erklärt die Pflanzen.
So können sich Menschen in Äthiopien und Deutschland besser verstehen.

Für das Projekt sind Sarah Junge und Frank Böhme in Leipzig zuständig.
Sarah Junge ist Inklusionspädagogin im Berufsschulzentrum 12.
Frank Böhme ist Fachbereichsleiter an der gleichen Schule.
In Addis Abeba leitet Merdassa Kassaye das Projekt.
Er steuert die Sozialarbeit an der German Church School.

Die beiden Partnerschulen wollen erreichen, dass drei bis vier Schüler das andere Land besuchen können.
Lehrer, Sozialarbeiter und die Inklusionspädagogin helfen bei dem Projekt mit.
Gemeinsam mit den Schülern bauen sie die Kübel.
Sie gestalten die Beete, bepflanzen und beschriften sie.